Was ist Orange Wine?
Orangenwein? Nein, Orange Wine bzw. Orangewein. Und zwar ganz simpel wegen seiner Farbe. Die erhält Weißwein, wenn die Trauben nennenswert lange mit den Beerenschalen zusammen, also auf der Maische, vergoren werden. Diese Maischevergärung ist bei Rotweinen "normal". Warum dieses Verfahren bei Weißweinen aus der Mode gekommen ist, gibt Raum für reichlich Diskussionen. Neben der Farbe, die je nach Rebsorte und Standzeit von gelblich über orange bis kupferfarben changieren kann, erhält der Wein dabei vor allem viele spannende Aromen und oft kräutrige Noten!
Auch wenn in der Naturweinwelt viel mit Maischevergärung gearbeitet wird, ist nicht jeder Naturwein ein Orange Wine - vor allem aber ist nicht jeder Orange Wine per se ein Naturwein! Das ist wichtig zu wissen, denn gerade in der anglophonen Welt werden die beiden gerne mal synonym verwendet.
Was ist die Maische?
Mit Maische bezeichnet man das Gemisch aus Saft, den Traubenschalen und manchmal auch dem Stielgerüst, das eine bestimmte Zeit zusammen reift bzw. die Gärung durchläuft. Dies kann in offenen Behältern, abgedeckt oder sogar unterirdisch in einer Amphore, einer sogenannten Quevri oder Kwewri stattfinden.
Wie läuft die Gärung ab?
Meist setzt die Gärung nach ein, zwei Tagen spontan mittels der natürlich vorhandenen Hefen ein. Weiße Trauben, aus denen Orange-Wein werden soll, lässt man meist ein bis zwei Wochen auf der Maische vergären. Manche lassen ihrem Wein aber auch bis zu sechs Wochen Zeit und in einer Quevri können es etliche Monate sein.
Warum Maischegärung statt Direktpressung?
Das ist letztlich eine stilistische Frage. Will man einen eher klaren, säurebetonten Wein, presst man ihn besser direkt. Soll er aber samtig, komplex und die Zeit überdauernd werden, braucht er die Zeit auf der Maische.
Was ist eine Quevri?
Die Vergärung in einer Quevri ist die traditionelle und weltweit älteste Form der Weinherstellung in Georgien. Die amphorenförmige Quevri wird dazu eingegraben und in ihr vergären die kompletten Trauben mit den Schalen, Kernen und Stängeln über Monate in sehr sauerstoffarmer Umgebung. Bei dieser reduktiven Reifung werden Tannine und Polyphenole an den Wein abgegeben, der dadurch sehr körperreich wird.